Tisch 2

„In unserer Branche müssen wir sehr flexibel sein und wissen vorher nie, was uns erwartet“, hat mir ein Hotelier erklärt. „Siebzig Prozent unseres Alltags ist schlicht nicht planbar und macht jeden Tag zu einem Abenteuer.“

 

Das hat was. Aber warum plant man nicht gerade deshalb wenigstens die 30%, die man planen kann? Beispielsweise den Ablauf einer Tischreservation? Ganz selten fragt mich jemand etwas, wenn ich einen Tisch reserviere. Bestenfalls soll ich eine Telefonnummer angeben. Dabei sollte es doch interessant sein, ob wir Vegetarier sind oder Kinder dabei haben. Ich garantiere Ihnen: Heute kannte ich einen Tisch für zehn Personen reservieren, und niemand fragt: „Haben Sie etwas Schönes zu Feiern?“ Nachher steht der Kellner abends dann da und wundert sich, dass die Grossmutter hundert wird. Voll im Stress geht es auf Richtung Küche. Dort erbettelt er sich vom Küchenchef einen Kuchen, um auf die Feier zu reagieren.

 

Das geht doch einfacher! Wie meine letzte Reservation verlief? „Haering, zwei Personen, um halb acht Uhr“, erklärte ich am Telefon. „Kein Problem“, hat er mir geantwortet und immer, wenn ich ‚Problem’ höre, dann weis. ich, dass es eines wird.

 

Das Kindermädchen ist organisiert und wir verlassen, in Schale geworfen, um sieben Uhr das Haus. Um zwei vor halb acht heisst uns der Kellner willkommen: „Name?“ „Haering.“ Er wirft einen Blick in ein mit Hieroglyphen übersätes Buch, „Haering“ murmelnd. „Haering, Haering, wo hab ich Sie denn?“ Dabei überfliegt er mit seinem Zeigefinger die Meiers, Müllers und Hubers. „Tisch sieben“, sagt er, als gäbe ein Fluglotse einen Slot frei, nimmt zwei Speisekarten und bittet uns, ihm zu folgen. An Tisch 2 erblicke ich ein Tischkärtchen, auf dem mit Kugelschreiber steht: „Tisch 2, Haering“ und gleich darüber das Wort ‚Reserviert’. Wow! Was für ein Start! Was bleibt sind Fragen. Fragen, die Gästen schon lange auf der Zunge liegen: „Wieso gebe ich bei einer Tischreservation meinen Namen überhaupt bekannt, wenn dann abends doch alle „Tisch 2“ zu mir sagen? („Tisch 2ƒ möchte zahlen“  oder „Tisch 2 kann man den Hauptgang schicken“)

 

  • Wieso wird man als Gast oft mit „Raucher oder Nichtraucher?“ begrüsst, anstatt mit seinem Namen?
  • Weshalb heisst man Kinder setzt ihnen dann aber heisse Teller vor und zu den Malutensilien gibt’s nicht mal eine feste Unterlage, auf der gemalt werden kann?

 

Wie sieht es bei Ihnen aus?

 

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Kommentare: 5
  • #1

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  • #2

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  • #3

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